Andachtsbild mit Text

Die Rose aus dem toten Stamm


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GERECHTIGKEIT ERLEUCHTET DIE FINSTERNIS

Eine einzelne weiße Rose
ragt aus dem toten Stamm.
Der grüne Stängel weist nach oben.
Noch ist er dünn und schmal, doch
er trägt die große leuchtende Blüte,
die den dunklen Himmel weithin erhellt.
Das Wurzelreich ist tief in der Erde,
unsichtbar die Verästelungen,
die mit Nahrung versorgen.
Jahresringe erzählen von vielen Jahren.
Jetzt liegt der mächtige Stamm am Boden,
der Äste und Verzweigungen beraubt.
Glatt der Schnitt,
der dem starken Baum ein Ende setzte,
Schatten und Licht neu ordnet,
das Kleine und Neue wachsen lässt:
Die weiße Rose.
Sie verkündet den Widerstand,
der sich dem Unrecht nicht beugt.
Sie erzählt von Gerechtigkeit, die aus
dem Tod hervorgeht. Zeichen der
Hoffnung für die Geschlagenen.

Die Erde tue sich auf und bringe
das Heil hervor, sie lasse
Gerechtigkeit sprießen (Jes 45,8).
In dunklen Zeiten setzt der Prophet,
im Glauben an Gott tief verwurzelt,
mit starken Worten ein Hoffnungsbild.
Gott selbst, der Schöpfer allen Lebens,
macht das Unmögliche möglich:
Wo alles abgestorben und leblos scheint,
wo jeder Halt verloren ging,
wo Ohnmacht und Verzweiflung lähmt,
bringt die Erde das Unerwartete hervor:
Sie erschafft Neues. Schaut!
Seht ihr es denn nicht?
Im Kleinen und Unscheinbaren leuchtet
das Heil, das von Gott kommt.
Licht wird die Finsternis verdrängen,
Leben wird den Tod überwinden,
Gerechtigkeit wird aufblühen.
Richtet euch auf! Steht auf gegen die,
die vernichten und zerstören!
Geht den Weg der Gerechtigkeit!

Barmherziger Gott,
Ursprung und Schöpfer allen Lebens,
du lässt Hoffnung aufblühen,
wenn wir ohne Zuversicht sind.
Du schenkst uns dein Heil, wenn
wir verletzt und gebrochen sind.
Du bist das Licht, das leuchtet,
wenn das Dunkel uns umfängt.
Unterbrich uns durch dein Wort
und lehre uns, das Schöne zu sehen.
Gib uns Vertrauen in dein Wort
und zeige uns den rechten Weg.
Stärke uns mit deinem Wort
und steh allen bei, die sich
für Gerechtigkeit einsetzen.

Text: Barbara Janz-Spaeth
Bild: Sieger Köder, Die Rose aus dem toten Stamm
© Rottenburger Kunstverlag VER SACRUM

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Auflage 1. Auflage 2021
Einband Andachtsbild mit Text
Ausstattung 4-seitig
Format 8,8 x 12,5 cm
Bestell-Nr. 984 T
VGP-Nr. 619841
Sieger Köder

3. Januar 1925 geboren in Wasseralfingen
1947 bis 1951 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1954 bis 1965 Kunsterzieher in Aalen
1965 bis 1970 Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und München
1971 Priesterseminar in Rottenburg, Priesterweihe
Von 1975 bis 1995 Pfarrer in Hohenberg und Rosenberg
1985 Ehrentitel »Monsignore« von Papst Johannes Paul II. sowie Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
1993 Ernennung zum Professor »honoris causa« durch das Land Baden-Württemberg
Von 1995 lebte und arbeitete Sieger Köder im Ruhestand in Ellwangen.
Zahlreiche Arbeiten im Kirchenraum, Wandmalerei, Fenster, Altäre, Tabernakel, Kreuzwegstationen, Ölbilder, Zeichnungen, Illustrationen.
Sieger Köder wurde am 3. Januar 2015 zu seinem 90. Geburtstag Ehrenbürger der Gemeinde Rosenberg.
Am 9. Februar 2015 verstarb Sieger Köder in Ellwangen. Er wurde am 14. Februar 2015 in Wasseralfingen beigesetzt.

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