Elisabeth
OHNE DIE LIEBE WÄRE ICH NICHTS
Elisabeth hatte nicht nur eine herzliche
Liebe zu ihrem Mann, der sehr früh starb.
Sie liebte auch die Armen und Kranken.
Mit ihnen wollte sie alles teilen:
Speise und Trank, ihr ganzes Vermögen.
Sie brachte ihre reichen, adeligen
Verwandten in peinliche Verlegenheit,
als sie sogar die letzten Vorräte auf der
Burg an das hungernde Volk verteilen ließ.
Sie verschenkte aber niemals nur Almosen,
sie gab mehr als Getränke und Brot.
Sie schenkte den Menschen immer auch
ihr einfühlsames Verständnis, ihre warme
Zuneigung, ihr gutes Herz, sich selbst.
Die Rosen im Bild machen deutlich,
was das bloße Auge nicht sehen kann –
das Menschlichste im Menschen: die Liebe.
»Ohne die Liebe«, sagt Paulus (1 Kor 13),
»nützte alles nichts.« Wahre Liebe aber
setzt sich nicht nur ein für andere;
wahre Liebe kommt von Gott, ist göttlich.
Und Gott war für Elisabeth – das Leben,
die treibende Kraft ihres Herzens. Sie
kannte Gottes Wort und Verheißung, wie es
der Prophet Jesaja verkündet (Jes 49,15–16):
»Kann eine Frau ihr Kindlein vergessen?
Und selbst wenn sie es vergessen würde:
Ich vergesse dich nicht. Schau her: Ich
habe dich eingezeichnet in meine Hände.«
Ein Sinnzeichen dafür: die Hand Gottes
und darin – ihr Name »Elisabeth«.
Ja, auf diesen Gott vertraut sie:
auch in ihren dunkelsten Stunden –
auf Gott, der für uns Mensch wurde,
der uns vorlebte, was Menschsein heißt.
Weil sie diesem Jesus radikal nachfolgt,
wird sie eine »Närrin um Christi willen«.
In den Augen der »Welt« gilt als ein Narr,
wer liebt, wie Jesus geliebt hat (1 Kor 1,4)
Egal ob 24 oder 80 Jahre alt –
in Elisabeth von Thüringen sehen wir,
was Gott, was Jesus oder das Evangelium
aus einem Menschen machen können:
ein Bild des unsichtbar liebenden Gottes.
Gott der Liebe, du hast gesagt:
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen, mit all deinen Kräften
und deinen Nächsten wie dich selbst.«
Wenn das den Menschen ausmacht,
war Elisabeth ein wunderbarer Mensch.
Was sie aus deiner Hand dankbar empfing,
gab sie großzügig weiter an Menschen.
Die Zuneigung, die du ihr schenktest,
bekamen besonders die Armen zu spüren.
»Wir müssen die Menschen fröhlich
machen«, war der Sinn ihrer Worte und
Taten. Wir können uns alle viel froher
machen, wenn wir mehr zu lieben versuchen –
dich, unseren Gott und deine Geschöpfe.
Text: Theo Schmidkonz SJ
Bild: Elisabeth
© Rottenburger Kunstverlag VER SACRUM
72108 Rottenburg
Einband | Andachtsbild mit Text |
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Ausstattung | 4-seitig |
Format | 8,8 x 12,5 cm |
Bestell-Nr. | 934 T |
VGP-Nr. | 619341 |