Israel

Echo der Ewigkeit

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Jerusalem – Eine Stadt mit Charisma
Man sieht nur, wenn man hört

Juli 1967 . . . Ich habe ein neues Land entdeckt. Israel ist nicht mehr dasselbe wie vorher. Großes Staunen herrscht in den Gemütern. Es ist, als seien die Propheten aus ihren Gräbern auferstanden. Ihre Worte haben einen neuen Klang. Jerusalem ist überall, es schwebt über dem ganzen Land. Es herrscht ein neuer Glanz, eine neue Ehrfurcht.

Das Besondere an einem Wunder ist nicht, dass es ein unerwartetes, unglaubliches Ereignis ist, in dem die Gegenwart des Heiligen hervorbricht, sondern dass es sich bei Menschen ereignet, die über diesen Ausbruch zutiefst erstaunt sind.

In mein Erstaunen mischt sich Sorge. Bin ich würdig? Bin ich fähig, das Wunder zu begreifen?

Es war nicht von ungefähr, dass ich nach Jerusalem kam. Tag und Nacht flossen Ströme unendlichen Sehens, Sich-Klammerns, Träumens, zur Mitternacht, in Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden, Ströme von Tränen, die uns verpflichteten und auf Erfüllung warteten — aus der ganzen Welt, von allen Enden der Erde —, trugen uns, die Angehörigen dieser Generation, zur Mauer. Meine Väter konnten nur von dir träumen — für mein Volk in Auschwitz warst du weiter entfernt als der Mond —, und ich kann deine Steine berühren! Bin ich würdig? Wie kann ich diese Stunde je vergelten?

Die Märtyrer aller Generationen sitzen an den Pforten des Himmels, weil sie sich geweigert haben, die zukünftige Welt zu betreten, damit sie nicht Israels Gelöbnis vergessen, das in und für diese Welt gegeben wurde:

Vergesse ich dein, o Jerusalem, möge meine rechte Hand verdorren. Meine Zunge möge am Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht Jerusalem über meine höchsten Freuden setze (Ps 137,5-6).

Sie wollten lieber auf den Himmel verzichten als vergessen, wie herrlich Jerusalem ist. Von Zeit zu Zeit verließen ihre Seelen die Pforten des Himmels und pilgerten zu den Seelen des jüdischen Volkes und erinnerten sie, daß Gott selbst im Exil weilt, daß Er das himmlische Jerusalem nicht betreten will, bis Sein Volk Israel Jerusalem hier auf der Erde betreten wird.

[1] Zohar I,1b
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Auflage 1. Auflage 1988
Einband Paperback
Seitenzahl 148
Format 14,5 x 22 cm
ISBN/EAN 978-3-934658-89-9
VGP-Nr. 100089
Abraham J. Heschel

Abraham Joshua Heschel (1907–1972), Rabbiner und Religionsphilosoph, wirkte in Polen und Deutschland und floh vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus in die Vereinigten Staaten. In New York lehrte er als Professor für jüdische Ethik und Mystik am Jewish Theological Seminary und wurde bekannt auch durch seinen Einsatz für die Rechte der Afroamerikaner in den USA.

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