Konfliktbereitschaft und Mobilität

Die protestantischen Geistlichen zwölf süddeutscher Reichsstädte zwischen Passauer Vertrag und Restitutionsedikt
Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Band 43
Herausgegeben in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen
Wilfried Hartmann, Ulrich Köpf, Dieter Langewiesche, Sönke Lorenz, Bernhard Mann, Winfried Schenk, Anton Schindling, Wilfried Schöntag, Barbara Scholkmann
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Diese Gießener Dissertation – eine EDV-gestützte prosopographische Studie auf der Basis protestantischer Pfarrerbücher und gedruckter Quellen – untersucht die berufliche Position von über 1200 Geistlichen der Reichsstädte Aalen, Augsburg, Bopfingen, Dinkelsbühl, Heilbronn, Nürnberg, Rothenburg, Schwäbisch Hall, Schweinfurt, Weißenburg, Wimpfen und Windsheim. Sie macht die Janusgesichtigkeit der Bildungswege und Laufbahnen zwischen den Polen altständischer Traditionalität und professionalisierter Modernität ebenso sichtbar wie den hohen Grad geografischer, beruflicher und sozialer Mobilität.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt neben dem Vergleich der Stadt- und Landpfarrer auf den zahlreichen Konflikten mit Magistraten und »Kollegen«, bei denen neben theologischem Rechtfertigungszwang der professionelle Selbstbehauptungswille der Diakone eine Rolle spielte.
Geistliche aller Rangstufen fanden in den Reichsstädten eher als in Fürstentümern einen Raum vor, der die Entfaltung geistlichen Selbstbewusstseins ermöglichte. Doch trotz der spezifischen Bedingungen des reichsstädtischen Arbeitsplatzes dürften viele der in dieser Untersuchung gewonnenen Ergebnisse auch für die zahllosen kleinen und weniger mächtigen Gebiete Frankens und Schwabens aussagekräftig sein.
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Auflage 1. Auflage 2002
Einband Hardcover
Seitenzahl 411
Format 16,8 x 24 cm
ISBN/EAN 978-3-7995-5243-1
VGP-Nr. 405243
Schlagwörter Hierarchien, Prosopographie
Ernst Riegg

Ernst Riegg, geboren 1960 in Burgau (Schwaben), Studium der Geschichte und Germanistik in Regensburg, 1994 bis 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Gießen, seit 2000 Mitarbeiter eines DFG-Projekts zur städtischen Erinnerungskultur; zuerst in Gießen, seit 2001 an der Universität Potsdam, wo er an einer vergleichenden Studie über die spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Stadtchronistik arbeitet.

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