Landtag in der Stadt

Torgau als Schauplatz der kursächsischen Ständeversammlungen (1550 - 1628). Eine kulturgeschichtliche Studie zur Etablierung eines ersten dauerhaften Tagungsortes in Kursachsen am Beginn der Frühen Neuzeit
Studien und Schriften zur Geschichte der Sächsischen Landtage, Band 9
Herausgegeben von Uwe Israel und Josef Matzerath
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Kursachsens Landtage tagten von 1550 bis 1628 achtzehnmal in Torgau. Zuvor hatten die Ständeversammlungen der sächsischen Herrscher an wechselnden Orten stattgefunden. Der Etablierung eines dauerhaften Tagungsortes war eine deutliche Veränderung der politischen Landkarte der wettinischen Herrschaftsgebiete im Schmalkaldischen Krieg vorausgegangen.

Torgau war den unterlegenen ernestinischen Wettinern zusammen mit etwa der Hälfte des Landes und der Kurwürde an die albertinischen Vettern in Dresden verlorengegangen und stieg damit vom Rang einer Haupt- zu dem einer Nebenresidenz ab. Doch Torgaus Bedeutung als politisches Zentrum der Reformation wirkte noch lange nach. Die oft mehrwöchigen Landtage gaben der Stadt eine neue Rolle im politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gefüge des albertinischen Kurfürstentums. Sie prägten das Stadtleben und auf die Institution der Ständeversammlung selbst wirkte sich die neuartige Beständigkeit des Tagungsortes formend und stabilisierend aus.

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Auflage 1. Auflage 2021
Einband Hardcover
Ausstattung mit 22 teilweise farbigen Abbildungen und Grafiken
Seitenzahl 588
Format 17 x 24 cm
ISBN/EAN 978-3-7995-8468-5
VGP-Nr. 408468
Jan Bergmann-Ahlswede

Jan Bergmann-Ahlswede, Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der TU Dresden, Master of Arts 2014; 2019 Promotion mit einer Arbeit zu den Torgauer Landtagen (15501628); Tätigkeit in verschiedenen Forschungseinrichtungen, Verlagen und Museen; Ausstellungskuratur und Projektmanagement im Museumsbereich und in der Denkmalpflege; 2012 Hermann-Knothe-Preis; Mitgliedschaft in mehreren Fachvereinen.

Uwe Israel (Hg.)

Professor Dr. Uwe Israel (1963–2023) lehrte mittelalterliche Geschichte am Institut für Geschichte der TU Dresden. Im Tagungsband Landtagsgeschichte im Vergleich, Dresden 2013, verfasste er den Beitrag »Die mittelalterlichen Anfänge der sächsischen Landtage«. Professor Israel forschte darüber hinaus zu Venedig in der Renaissance und zur transalpinen Migration im späten Mittelalter. Er leitete ein Projekt zum deutschen und italienischen Humanismus im Rahmen des Dresdner Sonderforschungsbereichs »Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung«. In seiner Zeit als Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig gab er zahlreiche Schriften zur Geschichte der Lagunenstadt heraus. Zudem veröffentlichte er wiederholt über agonale Praktiken im Übergang von Mittelalter zur Frühen Neuzeit.

Josef Matzerath (Hg.)

Professor Dr. Josef Matzerath lehrt sächsische Landesgeschichte am Institut für Geschichte der TU Dresden. Er hat umfangreich zur Geschichte der sächsischen Landtage publiziert, u.a. gemeinsam mit Prof. Andreas Denk (TH Köln): Die drei Dresdner Parlamente. Die sächsischen Landtage und ihre Bauten: Indikatoren für die Entwicklung von der ständischen zur pluralisierten Gesellschaft, Wolfratshausen 2000 und zwölf Bände Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte, Dresden 1998-2015. Professor Matzerath forscht darüber hinaus zur kulinarisch-ästhetischen Entwicklung der exquisiten Kochkunst und Tafelkultur und hat das Projekt Kulinarische Tradition. 500 Jahre exquisite Küche in Sachsen geleitet. Er ist Mitherausgeber dreier Neueditionen von Rezeptsammlungen und Kochbüchern Dresdner Hofköche sowie eines Sammelbandes zur Tafelkultur um 1900. Zudem hat er vielfach zur Geschichte des Adels in der Frühen Neuzeit und Moderne publiziert.

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