Andachtsbild mit Text

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DIE STUNDE DER FRAU

Unten die Wüste, in der Mitte
das Rote Meer und das Schilf,
im Hintergrund: die Pyramiden.
Dies alles erinnert an eine
der größten Stunden Israels:
Gott führte sein Volk durch das Meer,
befreite es vom Joch der Sklaverei.
Eine Frau, Mirjam, ging allen voran,
zusammen mit Mose und Aaron.
Auch ohne Waffen glaubte sie, dass
Gott größer ist als die Mächtigsten.
»Prophetin« nennt sie die Bibel.
Propheten bringen Gottes Wort zu uns,
tragen unser Wort hin zu Gott.
Mirjam »paukte« die Verheißungen Gottes
in die Herzen ängstlicher Menschen
und gab tanzend und singend zurück
an Gott den Dank aller Frauen.
Dies berichtet die Bibel.
»Die Prophetin Mirjam nahm die Pauke
in die Hand und alle Frauen zogen mit
Paukenschlag und Tanz hinter ihr her.«

Mirjam sang ihnen vor (Ex 15,21):
»Singt dem Herrn ein Lied,
denn er ist hoch und erhaben!
Ross und Reiter warf er ins Meer.«
Merkwürdig, dass in der Osternacht
das Lied der Mirjam ausgeblendet wird,
nachdem auffallend und ausschließlich
am Karfreitag und auch am Ostermorgen
die Frauen eine so große Rolle spielten!
Martin Buber ist überzeugt, dass Mirjam
ursprünglich das »Schilfmeerlied« sang
und dieses erst später zu einem großen
Hymnus des Mose ausgebaut wurde.
Mirjam steht hier stellvertretend für
alle Frauen, die ebenso mutig wie sie,
mit einem glühenden Gottvertrauen,
anderen, vielleicht noch Ängstlichen,
zum Aufbruch in den Frieden verhelfen.
Eine unglaublich starke Frau Israels,
intelligent, mit Herz und Gefühl!
Sie hat Symbolkraft für die Geschichte.
Auch für die Geschichte der Kirche?

Großer Gott,
unsere Welt braucht dringend
Propheten und Prophetinnen
wie die Mirjam vom Roten Meer.
Sie hatte keine Angst
vor der Gewalt der Machthaber.
Sie vertraute uneingeschränkt
der Macht deiner Gegenwart.
Ihre »Waffe« war ihr Mut,
ihre Stärke warst du, Gott.
Hilf uns,
Gott aller Menschen,
dass auch wir aufbrechen
zu mehr Freiheit und Frieden
gemeinsam und zusammen mit dir.

Text: Theo Schmidkonz SJ
Bild: Sieger Köder, Mirjam nahm die Pauke in die Hand
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Einband Andachtsbild mit Text
Ausstattung 4-seitig
Format 8,8 x 12,5 cm
Bestell-Nr. 898 T
VGP-Nr. 618981
Sieger Köder

3. Januar 1925 geboren in Wasseralfingen
1947 bis 1951 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1954 bis 1965 Kunsterzieher in Aalen
1965 bis 1970 Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und München
1971 Priesterseminar in Rottenburg, Priesterweihe
Von 1975 bis 1995 Pfarrer in Hohenberg und Rosenberg
1985 Ehrentitel »Monsignore« von Papst Johannes Paul II. sowie Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
1993 Ernennung zum Professor »honoris causa« durch das Land Baden-Württemberg
Von 1995 lebte und arbeitete Sieger Köder im Ruhestand in Ellwangen.
Zahlreiche Arbeiten im Kirchenraum, Wandmalerei, Fenster, Altäre, Tabernakel, Kreuzwegstationen, Ölbilder, Zeichnungen, Illustrationen.
Sieger Köder wurde am 3. Januar 2015 zu seinem 90. Geburtstag Ehrenbürger der Gemeinde Rosenberg.
Am 9. Februar 2015 verstarb Sieger Köder in Ellwangen. Er wurde am 14. Februar 2015 in Wasseralfingen beigesetzt.

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