Andachtsbild mit Text

Schöpfungsfenster


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LIEBE OHNE MASKE

Im Schöpfungsfenster der Hohenberger
Jakobuskirche zeigt Sieger Köder als
Höhepunkt der Evolution das erste
Menschenpaar, einander in Liebe zugetan.
So wollte es Gott von Anfang an:
Mann und Frau, als Liebende und Geliebte.
Sie haben einander nichts zu verbergen.
Darum legen sie gern ihre Maske ab und
geben sich so, wie sie nun einmal sind.
Jeder liebt am anderen das Gute ebenso
wie seine schwächeren Seiten.
Vorausgesetzt – beide vertrauen einander
und vergessen nie die Zärtlichkeit.
Diese wird im Bild auch spürbar in der
Harmonie zwischen Schöpfung und Mensch.
Es wird in Zukunft sehr davon abhängen,
wie feinfühlig wir mit unserer Um-Welt,
die unsere Mit-Welt ist, umgehen!
Marc Chagall sagt mit Recht:
»Die Welt geht sicher nicht zugrunde
an zuviel Zärtlichkeit, aber vielleicht
irgendwann an zu wenig Zärtlichkeit.«

Die wahre Liebe hat mit Gott zu tun.
»Denn die Liebe ist aus Gott« (1 Joh 4).
Das Bild zeigt: Liebende sind getragen
von einer Hand, die von »oben« kommt.
Es ist die Hand, von der Jesus sagt:
»Niemand kann sie meiner Hand und der
Hand meines Vaters entreißen« (Joh 10).
Es ist die Hand, die uns unsichtbar
führt, aufrichtet, niemals fallen lässt –
die Hand des unendlich liebenden Gottes.
Wir müssen uns aber nach dieser Hand
auch ausstrecken, sie dankbar ergreifen
und ohne Vorbehalt auf sie vertrauen.
Denn am Ziel ist unsere Liebe erst dann,
wenn sie für immer heimgekom men ist
dort oben, wo der Maler im hellen Licht,
über dem Kopf Adams, das »Omega« zeigt,
Inbegriff unserer Vollendung in Gott.
Im Buch Offenbarung (21) spricht Gott:
»Ich bin das Alpha und das Omega,
der Anfang und das Ziel.« Jetzt gilt:
»Die Liebe hört niemals auf« (1 Kor 13).

Gott der Liebe,
die echte Liebe braucht keine Maske;
denn sie hat nichts zu verbergen.
»Sie freut sich an der Wahrheit«,
glaubt und vertraut dem anderen.
Sie lehnt sich an den Geliebten an
und weiß sich von ihm gehalten.
Die Liebe umarmt und umhüllt,
schenkt Zärtlichkeit und erhofft sie.
Gott, wirklich lieben können wir nur,
weil deine liebende Hand uns hält,
weil du uns immer schon zuvor liebst
mit unendlicher Liebe und Großzügigkeit.
Danke, Gott, für dieses große Wunder:
geliebt zu werden und lieben zu dürfen.

Text: Theo Schmidkonz SJ
Bild: Sieger Köder, Schöpfungsfenster. Hohenberg
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Auflage 1. Auflage 2011
Einband Andachtsbild mit Text
Ausstattung 4-seitig
Format 8,8 x 12,5 cm
Bestell-Nr. 954 T
VGP-Nr. 619541
Sieger Köder

3. Januar 1925 geboren in Wasseralfingen
1947 bis 1951 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1954 bis 1965 Kunsterzieher in Aalen
1965 bis 1970 Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und München
1971 Priesterseminar in Rottenburg, Priesterweihe
Von 1975 bis 1995 Pfarrer in Hohenberg und Rosenberg
1985 Ehrentitel »Monsignore« von Papst Johannes Paul II. sowie Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
1993 Ernennung zum Professor »honoris causa« durch das Land Baden-Württemberg
Von 1995 lebte und arbeitete Sieger Köder im Ruhestand in Ellwangen.
Zahlreiche Arbeiten im Kirchenraum, Wandmalerei, Fenster, Altäre, Tabernakel, Kreuzwegstationen, Ölbilder, Zeichnungen, Illustrationen.
Sieger Köder wurde am 3. Januar 2015 zu seinem 90. Geburtstag Ehrenbürger der Gemeinde Rosenberg.
Am 9. Februar 2015 verstarb Sieger Köder in Ellwangen. Er wurde am 14. Februar 2015 in Wasseralfingen beigesetzt.

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