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Im christlichen Mittelalter gab es ein eigenartiges aber sehr menschliches Gesetz: Angesehene und einflußreiche Personen, besonders Frauen, konnten Verfolgten unter ihrem Mantel Schutz gewähren und für diese um Gnade bitten. Eine solche Bitte wurde meistens erhört, und die Verfolgten waren dadurch gerettet. Der Mantel des sich erbarmenden Menschen bedeutete für viele schuldig Gewordene Bewahrung vor schweren Strafen oder gar die Rettung vor dem sicheren Tod. Ebenso galt im ganzen Land das Gesetz: Kinder, die keine Eltern hatten oder von ihnen verleugnet wurden, konnten adoptiert und anerkannt werden, wenn ein bestimmter Vater sich bereitfand, diese Kinder unter seinen Mantel zu nehmen. Der Mantel eines echten gütigen Vaters bedeutete für ungezählte namenlose Kinder Befreiung aus Elend und Rechtlosigkeit, Schutz und Geborgenheit für immer.
Im 12. Jahrhundert übertrug die Kirche diese Vorstellung vom Schutzmantelrecht gleichsam bildhaft auf Maria. Die Christen waren fest überzeugt: Gott will, daß Menschen mitwirken dürfen am Heil und an der Erlösung der Welt. Sie tun dies nicht aus eigener Kraft; sie tun dies in der Kraft dessen, den Maria auf ihrem Arm trägt, in der Kraft des menschgewordenen Gottes, in der Kraft - Jesu Christi. Das Kind Jesus legt die eine Hand voll Vertrauen um den Hals seiner Mutter. Mit der anderen Hand hält es - wie Maria - den Mantel weit offen für Hilfe Suchende. Sie halten also zusammen den Mantel auf! Die Menschen aller Stände drängen sich unter den Schutz von Mutter und Kind. Die einen schauen hoffnungsfroh auf zu Maria. Die anderen blicken auf Jesus. Sie wissen: Jesus läßt uns niemals allein, auch nicht Maria, die »Mutter von allen«.
Maria, Gott hat dich erwählt. In allem, was uns Menschen quält, darfst du uns Schutz und Hilfe sein, du läßt uns Menschen nicht allein. Du Mutter voller Güte, uns allezeit behüte. Du trägst den Sohn auf deinem Arm, daß er sich unser all` erbarm, und alle Sorgen mit uns teil, in unsrer Mitte stets verweil. Du Mutter voller Güte, uns allezeit behüte.
(Melodie: Maria, breit den Mantel aus, GL 595)
Text: Theo Schmidkonz SJ Bild: Schutzmantelmadonna, Markdorf, um 1470