Andachtsbild mit Text

Stacheldraht und Rose


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DIE LIEBE IST STÄRKER ALS DER TOD

Der Malerpfarrer Sieger Köder
bringt immer wieder biblische Geschichte
in Verbindung mit Zeitgeschichte.
Der Stacheldraht wurde im 20. Jahrhundert
zum Symbol für Unrecht und Grausamkeit.
Gegen schwere Menschenrechtsverletzungen
der Kolonialmächte wehrten sich die
Afrikaner, wofür man sie in Konzentrationslager
mit Stacheldrahtzäunen steckte.
Künftige Diktatoren übernahmen
diese schreckliche Praxis von KZs.
Der Stacheldraht erinnert auch an
das unbeschreibliche, zahllose Leid
von Menschen in Bürgerkriegsgebieten,
von Millionen Asylanten, Flüchtlingen
und unschuldig verhungernden Kindern.
Gründe dafür sind: Intoleranz, Ideologie,
Nationalismus, Hass. Doch Elie Wiesel,
ein KZ-Überlebender, sagt: »Schlimmer
als Hass – ist die Gleichgültigkeit!«
Der Stacheldraht geht also uns alle an!
Oder überlassen wir Elend lieber anderen?

Der Maler deutet ein Wunder an:
Aus dem tödlichen Stacheldrahtverhau
blüht eine Rose empor. Sie stellt sich
kühn dem drohenden Unwetter entgegen
und wirkt wie ein rettendes Signal:
Stärker als noch so geballte Gewalt
ist die Macht der gewaltlosen Liebe.
Ihr schönstes Symbol ist die Rose.
Am Ende siegt nicht der Stacheldraht.
Das letzte Wort in der Geschichte
hat nach der Bibel – ein Reis.
So verkündet es der Prophet Jesaja (6,13):
Was am Ende immer wieder übrig bleibt –
er meint nach Kriegen und Gewalttaten –
ist wie der Stumpf einer gefällten Eiche.
Der Prophet aber fügt hinzu (Jes 11,1):
»Doch aus dem (toten) Baumstumpf
geht ein Reis hervor und bringt Frucht.«
Im Neuen Testament ist dieses Reis
Jesus, die menschgewordene Liebe Gottes.
Seine frohe Botschaft lautet: Die Rose,
die Liebe – überwindet sogar den Tod.

Gott der Liebe und des Friedens,
der Stacheldraht ist ein Bild
für Unterdrückung und Grausamkeit.
Die Rose aber ist ein Zeichen
für Zuwendung, Liebe und Versöhnung.
Gott, bewahre uns vor Gleichgültigkeit
gegenüber unschuldig Leidenden.
Schenke uns ein aufmerksames,
mitfühlendes Herz
für Menschen in großer Not.
Dann siegt am Ende die Rose;
denn die Liebe ist auf Dauer
mächtiger als Hass und Gewalt, ja,
sie ist stärker sogar als der Tod.
Danke, Gott, für diese Verheißung.

Text: Theo Schmidkonz SJ
Bild: Sieger Köder, Stacheldraht und Rose
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Auflage 1. Auflage 2015
Einband Andachtsbild mit Text
Ausstattung 4-seitig
Format 8,8 x 12,5 cm
Bestell-Nr. 971 T
VGP-Nr. 619711
Sieger Köder

3. Januar 1925 geboren in Wasseralfingen
1947 bis 1951 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1954 bis 1965 Kunsterzieher in Aalen
1965 bis 1970 Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und München
1971 Priesterseminar in Rottenburg, Priesterweihe
Von 1975 bis 1995 Pfarrer in Hohenberg und Rosenberg
1985 Ehrentitel »Monsignore« von Papst Johannes Paul II. sowie Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
1993 Ernennung zum Professor »honoris causa« durch das Land Baden-Württemberg
Von 1995 lebte und arbeitete Sieger Köder im Ruhestand in Ellwangen.
Zahlreiche Arbeiten im Kirchenraum, Wandmalerei, Fenster, Altäre, Tabernakel, Kreuzwegstationen, Ölbilder, Zeichnungen, Illustrationen.
Sieger Köder wurde am 3. Januar 2015 zu seinem 90. Geburtstag Ehrenbürger der Gemeinde Rosenberg.
Am 9. Februar 2015 verstarb Sieger Köder in Ellwangen. Er wurde am 14. Februar 2015 in Wasseralfingen beigesetzt.

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