Stimmen aus dem äußersten Norden

Wie die Grönländer Europa für sich entdeckten

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Im Laufe der dänischen Kolonialisierung gelangten viele Grönländer auf unterschiedliche Weise nach Dänemark. Ausgehend von den Berichten über diejenigen unter ihnen, die im 17. Jahrhundert mit Gewalt entführt und nach Kopenhagen transportiert wurden, um vor Hofe vorgeführt und ausgestellt zu werden, unternimmt dieses Buch den Versuch, den Erfahrungen und Erlebnissen der Grönländer nachzuspüren, die in den folgenden Jahrhunderten mehr oder weniger freiwillig Dänemark und Europa für sich entdecken konnten. Unter den Bedingungen des aufgeklärten Pietismus wurde den zugereisten neubekehrten Heiden aus dem äußersten Norden in Dänemark eine im europäischen Vergleich einmalige Aufmerksamkeit zuteil. Im 19. und 20. Jahrhundert bemühte man sich in Europa wie auch in Grönland weniger um das individuelle Seelenheil der einzelnen Reisenden, sondern interessierte sich vielmehr für ihre eigentümlichen Sitten, Gebräuche und Traditionen. Der Leser erfährt nicht nur Wissenswertes über ein bislang vernachlässigtes Kapitel der europäischen Kolonialpolitik, er sieht zugleich auch die moderne Welt mit den Augen der »bekehrten Heiden« und »zivilisierten Wilden«.

Die in diesem Buch übersetzten Texte erlauben es, einer Reihe von Grönländern auf ihren Reisen nach Europa zu folgen und einige der Spuren und Narben aufzudecken, die die europäischen Erfahrungen bei ihnen hinterlassen haben. Darüber hinaus illustrieren historische Zeichnungen und Stiche die spannende Begegnung zweier grundverschiedener Kulturen.
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Auflage 1. Auflage 2001
Einband Hardcover mit Schutzumschlag
Ausstattung mit 30 meist farbigen Abbildungen
Seitenzahl 200
Format 17 x 24 cm
ISBN/EAN 978-3-7995-0610-6
VGP-Nr. 400610
Michael Harbsmeier (Hg.)

Michael Harbsmeier, Jahrgang 1951, wanderte nach dem Abitur nach Dänemark aus. Nach Abschluß seines Studiums der Ethnologie an der Universität Kopenhagen forschte und lehrte er hier am Institut für Ethnologie und am Humanistischen Forschungszentrum sowie an verschiedenen Instituten der Unversitäten Aarhus, Florenz, Bergen und Odense. Sein besonderes Interesse gilt der Geschichte der Kulturbegegnungen und der Reiseberichte. 1994 erschien seine Studie »Wilde Völkerkunde. Andere Welten in deutschen Reiseberichten der frühen Neuzeit.« Heute lehrt er Geschichte an der Reformuniversität Roskilde in Dänemark.

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