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Im Ergänzungsband zu den zwei Bänden von »Mysterium Coniunctionis« ediert und kommentiert Jungs Schülerin Marie-Louise von Franz einen seltenen alchemistischen Text aus dem Mittelalter, der eine lebendige Anschauung der von C.G. Jung beschriebenen Prozesse vermittelt und zugleich zeigt, wie die alchemistische Symboltradition zum Ausdruck mehr unbewußt geschauter als bewußt gedachter seelischer Inhalte dient.
Die Alchemie bot einem Menschen, welcher das Unbewußte als Begriff nicht kannte, dessen Wirklichkeit wohl aber erlebte, eine Möglichkeit, sich mit dieser geheimnisvollen inneren Macht auseinanderzusetzen. Der Text ist weniger chemiegeschichtlich als »philosophisch« bedeutsam und zeigt, wie sich die Bilder der christlichen Mystik mit denen der Alchemie wechselseitig durchdringen. Die vom Inhalt ausgehende Analyse des Textes ergab, daß sich darin ein Einbruchserlebnis des Unbewußten abbildet, das zu einem deliriösen Zustand des Verfassers führte, der mit Zuständen verglichen werden kann, wie sie empirisch bei Menschen, die dem Tode nahe stehen, beobachtbar sind.
Da die Geschichte überliefert, daß Thomas von Aquin in einem Trancezustand starb und in diesem vorher noch das Hohelied deutete, und da die Aurora mit einer Hohelied-Paraphrase endet, mußte die handschriftliche Zuweisung des Textes an St. Thomas näher untersucht werden. Die nicht uninteressanten Ergebnisse wurden am Ende des Buches dargestellt. Abgesehen davon zeigt die Kommentierung des Textes, wie die Psychologie C.G. Jungs als Schlüssel dienen kann, um einen chaotisch unverständlichen Text in seinem Sinn zu erschließen. Am bedeutendsten ist wohl an diesem Text das allmähliche Hervortreten einer gottmenschlichen Anthroposgestalt, welche die Ganzwerdung der Seele und das Ziel des Individuationsprozesses symbolisiert.
C.G. Jung (1875–1961) war einer der Begründer der modernen Tiefenpsychologie und gehört zu den größten Psychoanalytikern des 20. Jahrhunderts. Die von ihm entwickelte Analytische Psychologie ist eine der drei tiefenpsychologischen Hauptrichtungen, neben Sigmund Freuds Psychoanalyse und Alfred Adlers Individualpsychologie. Jungs Ziel war es, den ganzen Menschen in den Blick zu nehmen, und so beschäftigte er sich vor allem auch mit den unbewussten, nicht-rationalen und transpersonalen Aspekten der Psyche.