Andachtsbild mit Text
Maria von Magdala am Ostermorgen II
SCHAUEN UND STAUNEN
Mit offenen Augen
und erhobener Hand
kommt, schaut und staunt
Maria uns am frühen Ostermorgen,
als es noch dunkel war, entgegen.
Die Landschaft ihres Gesichts
spiegelt die soeben geschehene
Wandlung in der Begegnung
mit dem auferstandenen Herrn.
Im Zwiegespräch hat er sie
herausgeführt aus der Fixierung
auf den Verlust, das Grab und
ihre alles erdrückende Trauer.
Durch die Frage nach dem
Grund ihrer Tränen und ihrer
Sehnsucht hat er sie auf
die Fährte zur neuen
Lebendigkeit geführt.
Als er sie bei ihrem Namen
ruft, gehen ihr Augen und
Ohren und das Herz
ganz neu weit auf.
„Rabbuni“ –
mein lieber Meister –,
so quillt es Maria über
die Lippen, nachdem er sie
mit ihrem Namen angesprochen hatte.
Doch sie muss lernen,
dass sie ihn nicht mehr so haben
und festhalten kann wie früher.
Vielmehr wird sie von ihm zur
„Apostelin der Apostel“
ernannt und gesandt,
um seinen Brüdern die
frohe Osterbotschaft
zu verkünden.
Die Blickrichtung Marias
weist uns in die Zukunft,
heraus aus dem Dunkel
des Grabes in das neu
aufblühende österliche Leben.
Wenn wir ihr folgen,
werden auch wir deutliche
Osterspuren entdecken.
Auferstandener Christus,
Herr und Meister,
du willst auch mir heute –
wie damals Maria –
an den Tiefpunkten meines
manchmal so traurigen Lebens
begegnen.
Du schaust und fragst nach mir.
Du rufst mich bei meinem Namen.
Du führst mich aus dem Dunkel
der Nacht in das Licht des
neuen Ostermorgens.
Du sendest mich als Zeugen
deiner Auferstehung in diese
Welt und Zeit.
Text: Paul Weismantel
Bild: Maria von Magdala am Ostermorgen II
© Rottenburger Kunstverlag VER SACRUM
Auflage | 1. Auflage 2022 |
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Einband | Andachtsbild mit Text |
Ausstattung | 4-seitig |
Format | 8,8 x 12,5 cm |
Bestell-Nr. | 986 T |
VGP-Nr. | 619861 |