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Wie der Anfang aller Ostergeschichten wirkt auch das Bild von Litzenburger zunächst befremdend, wirft Fragen auf. Jesus irritiert. Keiner erkennt ihn. Das Kreuz deckt die Osterwahrheit zu. Der Kreuzbalken mit seinen Ästen zerschneidet das Emmausbild. Jesus aber scheint durch das Kreuz hindurch. Er lichtet das Dunkel des Karfreitags, sodass seinen beiden Gefährten langsam die Augen aufgehen, vor allem ihr Herz. Er signalisiert den verstörten Jüngern: Habt keine Angst vor dem Kreuz. Ich bin da – auch im schwersten Leid. Jesu Auge erinnert an das Evangelium im Ersten Testament: »Jahwe sieht.« Er verliert die Seinen nie aus dem Auge, weil er sie liebt, ohne Grenzen. Auf Golgota ließen sie Jesus allein. Jetzt holt er sie ein auf ihrer Flucht, stellt sie in Emmaus – endgültig. Ihr Herz fängt zu brennen an.
Etwas von diesem »Brennen« ist in den Augen von Litzenburgers Emmausjüngern zu spüren. Sie schauen wie gebannt, fangen an zu begreifen: Jesus lebt! Und ihre zitternden Hände bitten ihn sehnsüchtig: »Bleibe bei uns!« Aus traurigem Nebeneinander auf dem Weg vom Kreuzestod nach Emmaus wird immer mehr – besonders beim Mahl – ein intensives Miteinander und Füreinander. Litzenburger deutet an, was Paulus im Römerbrief sagt: Wir Christen sind durch die Taufe mit Christus zusammengewachsen – mit seinem Tod, aber auch mit seiner Auferstehung. Der Tisch im Bild wird zum Zeichen, wie wir künftig Emmaus erfahren dürfen: Als der Gekreuzigte und Auferstandene ist und bleibt Jesus unsere Mitte, reicht uns im Wort und Brot des Lebens seine leibhaftige Nähe und Liebe. Unsere Antwort: Lobpreis und Dank.
Jesus, deine Jünger und Jüngerinnen erinnerst du immer wieder an Golgota. Dein Kreuz durchkreuzt unser Leben. Aber in jedem Kreuz bist du da, auch im Kreuz der Hoffnungslosigkeit. Schenk uns die Gnade, dass wir in solchen Stunden glauben können an deine Nähe als Auferstandener. In deinem Wort und Brot des Lebens machst du uns Mut und Hoffnung. Die Zukunft muss uns nicht ängstigen. Du versprichst denen, die mitgehen: »Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen« (Joh 12). Danke, Bruder und Freund.
Text: Theo Schmidkonz SJ Bild: Roland Peter Litzenburger, Vom Kreuztod nach Emmaus Federaquarell 1972
Bernhard Oßwald, Dr. phil., geboren 1954. Studium der Philosophie, Germanistik und kath. Theologie; Lehrer am Gymnasium im Bildungszentrum Markdorf; Veröffentlichungen vor allem im Bereich der Religionspädagogik, aber auch zur Theologie- und Regionalgeschichte; Vorsitzender des Kunstvereins Markdorf e. V.