Muhammad Asad ist einer der bedeutendsten muslimischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Sein Weg führte ihn aus der Welt seiner jüdischen Familie und aus Europa in die muslimische Welt nach Arabien. Lebendig und spannend schildert Asad seine Bekehrung in Berlin, seine abenteuerlichen Wüstenerfahrungen in Arabien, die Verstrickung in die politischen Verhältnisse der Zeit und die Beteiligung am Freiheitsstreben der islamischen Länder. Beeindruckend sind die Intensität seiner Darstellung, die Echtheit seiner Überzeugungen und die Authentizität seiner Erfahrungen. Entsprechend überwältigend ist die Resonanz auf dieses Werk in der gesamten Welt bis heute. Wahrscheinlich gibt es kein Buch – außer dem Koran selbst –, das den Islam in ähnlicher Weise Millionen von Menschen nahe gebracht hat.
Deutschlandradio Kultur, 16. Dezember 2009 »Neben den ausführlichen und hochinteressanten historischen Ausführungen, die das Buch zu einem wichtigen Dokument der Geschichte des Nahen Ostens dieses Zeitabschnitts machen und die helfen, die heutigen Konflikte in der Region besser zu verstehen, brilliert der Autor vor allem durch seine scharfen Analysen hinsichtlich der politischen, sozialen und religiösen Verhältnisse im Nahen Osten.«
Deutsche Welle, November 2009 »Der Lebensweg von Muhammad Asad zählt zu den ungewöhnlichsten des 20. Jahrhunderts und seine Biografie liest sich wie ein Orient-Roman von Alexandre Dumas. Zugleich spiegelt sich darin aber auch die orientalische Kolonialgeschichte seiner Zeit.«
Muhammad Asad (1900-1992) wurde als Leopold Weiss im galizischen Lemberg (damals Österreich, heute Ukraine) in einer jüdischen Familie geboren. Sein Großvater väterlicherseits war Rabbiner. Asad sprach fließend Hebräisch, besaß Tora- Kenntnisse wie ein Rabbiner, studierte in Wien Psychoanalyse und Philosophie, brach das Studium ab, verkehrte in literarischen Zirkeln in Berlin und wurde Journalist. Auf Einladung seines Onkels kam er nach Palästina und bereiste den Orient, nun als Sonderberichterstatter der Frankfurter Zeitung (heute FAZ). Die arabische Welt, der er antizionistisch eingestellt war faszinierte ihn und der Übertritt zum Islam war verknüpft mit einem gewissen idealisierten Bild des Beduinen. Asad war aber mehr als ein abenteuerlustiger Romantiker, den Übertritt zum Islam hat er sich nicht leicht gemacht. Dahinter stand sicherlich auch die Suche nach einer neuen kulturellen Identität angesichts des verbreiteten Antisemitismus und der Suche nach Sinn und einem neuem Zusammenleben (da er den westlichen Materialismus ablehnte). Asad war Berater des saudischen (Gründer-)Königs Ibn Saud, war beteiligt an der Staatsgründung Pakistans und Botschafter des Landes bei der UNO. Asad verfolgt klar eine aufklärerische Linie, repräsentiert sozusagen einen europäischen Islam und das geistige Potenzial zu seiner Erneuerung.