ADHS wird oft als Zappelphilipp-Syndrom oder Modekrankheit bezeichnet und damit verharmlost. Wie belastend und nervenraubend es ist, ein oder mehrere Kinder mit ADHS zu erziehen, weiß Ursula Frühe aus ihrem Alltag mit zwei betroffenen Söhnen, der sie an ihre eigene Belastungsgrenze gebracht hat.
Erfrischend direkt berichtet Ursula Frühe von Pulverfässern auf zwei Beinen, dem täglichen Kampf um die Hausaufgaben und von Feierabenden, die den Namen nicht verdienen. Und räumt mit gesellschaftlichen Vorurteilen und Schuldzuweisungen, die betroffenen Familien zusätzlich zu schaffen machen, auf.
Trotz aller Verzweiflung, die mit ADHS einhergeht, steht am Ende die Botschaft, dass es Hilfe gibt: für die betroffenen Kinder, aber genauso für die gesamte Familie.
Ursula Frühe hat nach einem Studium des klassischen Tanzes und der Tanzpädagogik u.a. am Ausbildungszentrum des Hamburger Ballett John Neumeier unterrichtet. Heute ist sie freiberufliche Kulturpädagogin im Bereich Tanz und Schauspiel an Schulen, Museen und Theatern und ehrenamtliche Trauerbegleiterin im Hospiz mit Weiterbildung zur Systemischen Therapeutin. Zwei ihrer Söhne haben die Diagnose ADHS.
»(…) wir haben ja schon oft über ADHS im Kindesalter berichtet, aber dieser refelektierte Blick von Ursula Frühe über das Leben mit dem Neuronengewitter ihres ältesten Sohnes, der mittlerweile erwachsen und eigenständig ist, hat uns total geflasht.«