HoboPilgrim
Bob Dylan: Er singt 1963 vor Martin Luther King, 1997 vor Johannes Paul II., 2010 vor Barack Obama. 1970 verleiht ihm die Princeton University den Ehrendoktor, 2013 die französische Regierung die Légion d’honneur, 2016 die schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur. Er hat Werbung gemacht für Victoria’s Secret und für Chrysler. Er hat Konzerte in christliche Erweckungsgottesdienste verwandelt, seinem Sohn in Jerusalem die Bar Mizwa ausgerichtet, ein Album unter dem Titel »Infidels«, Ungläubige, eingespielt. Seine Dichtung kommt aus dem Gesang, er ist der William Wordsworth unserer Tage; er hat ein Lied wie von Sappho geschrieben; Patti Smith ist seine Schwester im Geist. Er ist durch die gesamte Geschichte populärer amerikanischer Musik und durch die halbe Literaturgeschichte der Moderne gegangen; er geht »in die Tiefen der tiefsten Waldfinsternis« – zum Nullpunkt seiner Poesie. Seine Religion? – Die Songs.
Auflage | 1. Auflage 2021 |
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Einband | Hardcover |
Seitenzahl | 280 |
Format | 14 x 22 cm |
ISBN/EAN | 978-3-7867-3254-9 |
Alte ISBN | 978-3-7867-2876-4 |
VGP-Nr. | 303254 |
Schlagwörter | Literaturgeschichte, Musik, Poesie, Spiritualität, Theologie und Kunst - Literatur |
- Peter Geiger, in: Mittelbayerische Zeitung, 25.5.2021, S. 8
»Für Knut Wenzel ist Bob Dylan ein ‚Pilger ohne Obdach‘. Seit dem 1982er Album ‚Infidels‘ ist er ihm als Hörer treu ergeben. Als Professor für Fundamentaltheologie freilich kann er bei dem Sänger nicht nach Bestätigung suchen oder Heimat finden. Er muss sich stattdessen einlassen auf das Herausfordernde dieser überlebensgroßen Gesamtgestalt. Und so begegnet er in Bob Dylan einem Suchenden, der sich auf fruchtbaren Irr- und Umwegen auch schon einem ‚verschärften‘ Christentum zuwandte.«
- Interview von Andreas Öhler mit Knut Wenzel „Er drohte mit der Hölle“, in: Christ & Welt Nr. 21, 20.5.2021
»Pop-Texte sollte man nicht unterschätzen … Dylan war der Erste, der das literarische Potenzial der Popwelt erkannt hat und sie verlinkte mit der Poesiegeschichte der Moderne. Seine Songs sind voller literarischer und religiöser Bezüge, die er aus der Tradition schöpfte.«
»Dylan ist ein Suchender, der sich nicht mehr auf ein Bekenntnis festlegen lassen will … Das ist die Haltung der Mystiker … Sie sind nicht erfüllt von der positiven Erfahrung der Gegenwart Gottes, sondern werden getrieben vom Schmerz über seine Abwesenheit.«