Vor 250 Jahren öffnete sich für das Judentum in deutschen Landen das Tor zur Gesamtgesellschaft. Moses Mendelssohn ergriff die Chance der Aufklärung. Es galt sich neu zu orientieren: Wie der Tradition treu bleiben und doch offen sein für die Moderne? Das 19. und 20. Jahrhundert waren geprägt von einem zähen Ringen um die jüdische Identität im christlichen Staat. Persönlichkeiten wie Israel Jacobson, Abraham Geiger, Leo Baeck und Regina Jonas sind Wegmarken eines liberalen Judentums, das sich aus Deutschland weltweit zur größten jüdischen Strömung entwickelte. Heute sind es in Deutschland vor allem das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam, gut dreißig jüdische Gemeinden der Union Progressiver Juden, aber auch Einheitsgemeinden, die dieses liberale Erbe in aktuelle Bezüge setzen.
Das Buch führt in Text und Bild anschaulich vor Augen, wie vielfältig sich das liberale Judentum nach der Schoa hierzulande zeigt: egalitär, zeitgemäß und offen für den Dialog. Es schildert damit einen wichtigen Teil von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland. Modern aus Tradition.
Dr. Walter Homolka, geb. 1964, ist Rabbiner und Professor für Jüdische Theologie mit Schwerpunkt Dialog der Religionen an der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Er ist Chairman der Leo Baeck Foundation und Mitglied des Wissenschaftsrats der Eugen-Biser-Stiftung München.
Heinz-Peter Katlewski, ist Journalist und Autor mit dem Schwerpunkt Religion, zehn Jahre lang freier redaktioneller Mitarbeiter der »Zukunft«, des Informationsblatts des Zentralrats der Juden in Deutschland. Fachbeiträge im »Handbuch der Religionen« und im »Jüdischen Echo«, Wien.
Hartmut Bomhoff war Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen zur jüdischen Religion, Geschichte und Kultur.
»Das Buch stellt im ersten Teil die historischen Grundlagen der jüdischen Reformbewegung von Moses Mendelssohn bis Leo Baeck vor. … Daran schließt im zweiten Teil eine Übersicht über die Vielfalt des Liberalen Judentums heute an. … Unbedingt lesenswert!«
»Modern aus Tradition« schildert einen wichtigen Teil von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland. Die Abhandlung bringt eine wichtige Perspektive in den öffentlichen Diskurs ein und leistet damit einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis des Liberalen Judentums in Deutschland.«
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland