»Wir müssen den Problemen ins Auge sehen. Und das können wir auch, weil wir schon Wege finden werden und weil der Glaube uns möglich macht, ins Offene zu gehen, also nicht nur dann etwas zu beginnen, wenn wir den Fahrplan von Anfang bis Ende schon kennen.«
Reich an Erfahrung, aber noch reicher an Hoffnung erzählt Gesine Schwan im Gespräch mit Holger Zaborowski, wie Glaube durch existenzielle Krisen tragen kann. Sie erzählt von einer Gesellschaft, die durch Glaubensschwund verarmt. Von einer Gesellschaft, die von Menschenwürde, Teilhabe, Freiheit und Bildung abhängt, aber all dies nur unzureichend ausgestaltet. Wie es sich anders machen ließe. Und warum sie weder aus der katholischen Kirche noch aus der SPD austritt. Persönlich und politisch, leidenschaftlich und inspirierend.
Prof. Dr. Gesine Schwan ist u. a. Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Platform und Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission. Einer großen Öffentlichkeit wurde sie bekannt als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt. Die Romanistin und Politikwissenschaftlerin leitete 1999–2008 die Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder und war 2004–2009 von der Bundesregierung berufene Koordinatorin für die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Sie ist vielfach ausgezeichnet u. a. für die deutsch-polnische und die deutsch-französische Verständigung.
Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski ist Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Zuvor war er Professor für Geschichte der Philosophie und Philosophische Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar sowie deren Rektor. Er ist Mitglied der European Academy of Sciences and Arts und Vorsitzender des Kuratoriums der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung.