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Kreuz und Auferstehung Jesu sind bildhaft nur schwer darzustellen. Der Maler versucht es figurativ, d. h. weder abstrakt noch illustrativ, sondern betont mit Farbe und Form. Eine Mauer mit Stacheldraht durchschneidet das ganze Bild. Der Raum dahinter wirkt gespenstisch. Erinnerung an die Konzentrationslager des schrecklichen 20. Jahrhunderts. Das dunkle Tor ist fest verschlossen, kein Exodus, kein rettender Ausweg, kein Entrinnen mehr aus dem Holocaust. Links an der Wand eine Strichliste. Das unverkennbare Rot deutet an: eine Abschußliste der Gefangenen: Man darf sie foltern, quälen, niederschießen und dann »entsorgen«. 1, 2, 3 - 1 Million, 6 Millionen: Der Mensch wird zur Nummer, zur Zahl, zur reinen Statistik. Die drei Kreuze rechts besagen:
Todesurteil vollstreckt, abgehakt; Befehl »sauber« ausgeführt, natürlich streng nach Vorschrift. Wozu Gehorsam nützlich sein kann, wenn Gewissen und Eigenverantwortung zum Schweigen gebracht worden sind! Drei kleine Kreuze; aber das Kreuz hat immer mit schwerem Leid, mit unbeschreiblichem Schmerz zu tun. Der blutrote Himmel unterstreicht es. Und doch liegt in dem Aufleuchten am Himmel ein Schuß Hoffnung. Es ist wie das Wetterleuchten eines trotz allem erhofften Ostertages. Das letzte Wort in der Geschichte hat nicht die Anmaßung und Gewalt, sondern der, der durch dieses Tor des Todes hindurchging - für alle, Jesus von Nazaret. Er kennt die vielen Namenlosen, ist ihr Bruder. Ihr Kreuz - ist auch sein Kreuz. Seine Auferstehung - ihre Auferstehung.
Jesus, es gibt Mauern und Tore, hinter denen lauert ein einsamer Tod. Das Kreuz der betroffenen Menschen wird allzu schnell abgehakt. Schauen sie auf zum Himmel, scheint auch dieser nur dunkel, blutig rot. Doch durch dein Kreuz auf Golgota und dein Erweckt-Werden vom Tod leuchtet ein Schuß Hoffnung auf über aller Grausamkeit der Welt. Eine kleine, stille Hoffnung bleibt - hier schon auf Erden oder im Jenseits: in jedem Kreuz wartet die Auferstehung. Wir werden den Tod überleben und dann - ewig leben dürfen bei dir. Danke!
Text: Theo Schmidkonz SJ Bild: Hans Schreiner, Kreuz und Auferstehung, 1997